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Dr. Lars Aschermann
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Bürgerenergie

Liebe Leser,

hier nun ein paar mögliche Ideen was man machen könnte, wenn man wollte oder sich darum kümmert. Ich spreche ausdrücklich von Ideen! Ob das in der Gemeinde so durchführbar ist, muss noch akribisch erarbeitet werden. Es gilt mit "Mitstreitern" die Situation zu bewerten und dann gezielte Vorschläge zu machen. Ich möchte hier nur aufzeigen, dass wir gute Möglichkeiten für die Nutzung von regenerativen Energien haben könnten, wenn wir das Thema angehen.

Über Eure Gedanken würde ich mich freuen, Lars

Das Problem!
Wie man sehr gut in der Grafik von Prof. Dr. V. Quaschning erkennt, kommt auf uns Deutsche eine riesige Aufgabe zu, wenn es uns gelingen soll, die Klimaziele einer Erwärmung der Erde von 1,5 bzw.1,75°C zu erreichen.


Für unsere Gemeinde bedeutet dies eine Reduzierung der Treibhausgase beim Verkehr beim Heizen unserer Häuser und der Stromerzeugung. Um von der aktuellen Horizontalen in die beiden Schrägen zu kommen, muss viel und schnell passieren! Zum einem müssen wir die Systeme auf erneuerbare Energieträger umstellen. Zum anderen müssen wir leider" auch unseren Energieverbrauch reduzieren. Dass die beiden Schrägen jetzt so stark abfallen, liegt daran, dass wir über Jahre nichts getan haben. Dies fällt uns jetzt auf die Füße, weil wir schon jetzt finanziell mit den ersten Folgen des Klimawandels, mit den erhöhten Energiepreisen und durch die aktuelle Situation befeuert, mit den erhöhten Kosten für solche Systeme klarkommen müssen. Mal schnell als Ottonormal das Haus zu dämmen, eine Wärmepumpe einzubauen und das Dach mit PV-Anlage und Speicher ausrüsten, ist aufgrund der hohen Energiekosten schwer zu realisieren. Da ist der Frust doch vorprogrammiert.

Die unbequeme Wahrheit ist, dass wenn wir jetzt nicht Handel sondern uns weiter die Köpfe einschlagen, die Ampel und besonders die Grünen zum Teufel jagen, oder was weiß ich nicht, am Ende unsere Probleme von Tag zu Tag einfach nur größer werden. Das interessiert die Erderwärmung einfach überhaupt nicht, die steigt in der Zeit ungebremst weiter an. Wenn wir uns dann noch ein paar Jahre ordentlich rangeln und die Emissionen so weiterlaufen lassen, werden wir irgendwann auf eine Erwärmung im Jahre 2100 (noch ca.75 Jahre) auf 3°C herauslaufen. Das hat dann zur Folge, dass auf dem Weg globale Kipppunkte fallen. Ab diesen Moment kann die Menschheit nichts mehr tun! Wir werden dann in eine globale Katastrophe hineinlaufen, die uns allen ein Leben auf der Erde nicht mehr ermöglicht. 2100 das ist doch lange hin, mag man meinen, jedoch lag der 2. Weltkrieg die gleiche Zeitspanne zurück. Einige in der Gemeinde können sich noch gut daran erinnern.

Die Lösung?

Fische schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Durch diese Schwarmbildung erschweren Sie den Beutetieren die Jagd. Ein einzelner Hering hätte hier keine Chance! Wie bei den Fischen, könnte man in der Gemeinde die Gemeinschaft nutzen, um Projekte, die für einen einzelnen nicht finanzierbar sind, gemeinsam umzusetzen. Dies haben einige Gemeinden in Deutschland schon vor sehr langer Zeit begonnen. Heute sehen Sie, durch die gewonnene Unabhängigkeit, gelassen in die Zukunft. Sie haben sich von der Entwicklung der Energiepreise entkoppelt und können Ihren Bürgen günstige und regernative Energie anbieten. Aus meiner Sicht ein Weg, den es sich lohnt zu gehen oder zumindest darüber nachzudenken. Deshalb möchte ich Euch in den folgenden Artikeln und Videos einen Einblick in das Mögliche geben. Gegebenenfalls kann man dann über eine Realisierung in der Gemeinde sprechen. Die Videos starten, wenn Ihr die Bilder anklickt.




Energy Sharing
Wir haben selber in eine PV-Anlage investiert und erzeugen mit ihr und einem zugehörigen Speicher ca. 6000 kWh an Strom. Durch den Speicher können wir ca. 80% des erzeugten Stroms selber nutzen. Leider müssen wir im Winter den fehlenden Ertrag dann einkaufen. Die Überproduktion von über 50% kann ich aber nicht selber nutzen und muss Sie per EEG verkaufen. Viel lieber würde ich aber meinen Eltern im Nachbarort den Strom zur Verfügung stellen. Trotz, dass wir im selben Unterspannungsnetzt sind und somit meine Eltern faktischen meinen Strom auch physisch nutzen, müssen Sie den Strom teuer über einen Stromanbieter einkaufen. Wer verliert? Beide, meine Eltern müssen den Strom teuer bezahlen und ich ihn verramschen wodurch sich meine Anlage über Jahre erst rechnet. Meine Anlage über meinen Bedarf hinaus vergrößern, lasst mich kurz darüber nachdenken, wieso? Diese Frage stellen sich sicher viele, die bereits über die Stromerzeugung mittels einer PV-Anlagen nachgedacht oder dies sogar umgesetzt haben. Wenn man das jetzt auf die Gemeinde überführt, wäre es doch eine super Lösung, wenn im Rahmen von Bürgerenergie die Energieversorgung lokal gemanagte würde. Dies bedeutet, dass Erzeuger ihre Überproduktion in einem gemeinsamen virtuellen Netz einbringen, und damit sich selbst und lokal beteiligte mit dem Strom versorgen. In ein solches System könnte man sich dann für den Winterstrom eine gemeinschaftliche Windenergieanlage oder PV-Freiflächenanlage mit reindenken.  
Die Lösung heißt Energy-Sharing und, oh Wunder, es gibt hierzu auch ein EU-Gesetz, was dies ermöglichen soll. In den folgenden Videos möchte ich Euch ein wenig über den aktuellen Stand informieren. Umgesetzt ist es in Österreich. In Deutschland ist man mit dem Thema auf dem Weg.

Woher die Wärme nehmen?
Bei Strom fällt es meist leicht eine Lösung zu finden, bzw. gibt es hier bereits gute Lösungen. Das dickere Brett ist aber für eine Gemeinde / Dorf die benötigte Wärme zu erzeugen. Der Wärmeenergiebedarf liegt ca. 4-mal so hoch wie der Bedarf an Strom (Ein Einfamilienhaus benötigt ca. 5000kWh an Strom und 23.000kWh an Wärme (Heizung)). Das mal eben über regenerative Energie zu erzeugen ist keine einfache Aufgabe. Aber auch hier gibt es Lösungen wie das Bioenergiedorf Asche zeigt.
Was passiert in der Region?
Anbei ein paar Videos einer Veranstaltung der Bürgerenergie Göttingen, die sich ebenfalls auf dem Weg gemacht haben, durch den Ausbau von regenerativen Energien die lokale Energieproduktion voranzutreiben. Über das Anklicken des Bildes kommt Ihr auf die Vortragsveranstaltung und könnt Euch 6 spannende Vorträge ansehen.


Alles nur eine Vision?
Na dann schaut Euch mal das Video und die Beiträge hier an....

und nun?
Nun liegt es an Euch wie es weitergehen soll. Damit so etwas ins Laufen kommt, Bedarf es Leute die es vorantreiben. Wenn ihr Bock draufhabt, meldet Euch.

Lars

Neben Bürgerenergie und Co. gibt es parallel auch die Entwicklung den Strom über flexibele Stromtarife einzukaufen. Ein Anbieter ist Tibber dort kann man sich informieren. Ein Anwendervideo findet ihr hier, über den Bildlink.

Zum Abschluss ein kleines Rechenbeispiel bezüglich Atomkraftwerke. Wir nehmen mal an, wir wollten den Primärenergieverbrauch eines Jahres, hier 2023, über Atomkraftwerke decken. Wieviele bräuchten wir da?

Legen wir los: Deutschland hatte zu Spitzenzeiten 37 Atomkraftwerke in Deutschland diesen haben zusammen eine Bruttoleistung von 27.881MW. Damit können Sie, angenommen ohne Wartung, im Jahr ca. 244 TWh Strom produzieren. Gott sei dank, in Deutschland geht der Verbrauch ständig zurück. So benötigte Deutschland 2023 nur ca.10,791 Petajoule oder 2.998 TWh.

Kleiner Dreisatz ergibt für Deutschland so ca. 454 Atomkraftwerke oder bei 294 Landkreisen in Deutschland 1,5 Atomkraftwerke/Landkreis.

Wie Spass bei der Standortsuche!
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